Pells Stern (orig. Downbelow Station, 1981) ist ein Science Fiction Roman von C.J. Cherryh. Sie gewann damit 1982 den begehrten Hugo Award. Der Roman spielt in Cherrys Pell-Universum in der Gegend von Tau Ceti, auf einer Raumstation, die um Pells kreist.  Das Weltall im 24. Jahrhundert wird nicht von kurzlebigen Erdregierungen erforscht, sondern von der Erd-Company, einem privaten Unternehmen, das in der Folge außerordentlich einflussreich wird. In neun Sternensystemen hat die Company bereits Stationen errichtet, die den Weg weiter in den Raum hinein ermöglichen sollen. Dann wird Pell gefunden – ein Planet, der bereits von den friedlichen und technologisch nicht entwickelten Hisa bewohnt wird. Die Pell Station wird gebaut.

Lange Zeit neutral, gerät die Station ins Zentrum der Auseinandersetzungen zwischen der Raumflotte der Erd-Company und der Union, einem Zusammenschluss ehemaliger Kolonien. Hauptperson ist Signy Mallory, Kapitänin des Kriegsschiffs Norway, die auf Handel und Kooperation statt auf militärische Mittel setzt. Mallory selbst ist alles andere als zimperlich – sie scheut weder Tod noch Teufel (sprich: weder Wurmloch noch Space-Kneipenschlägerei) und sie zieht jeden Faden, dessen sie in den Weiten des Alls habhaft werden kann. Mallory und die Norway eskortieren einen Flüchtlingskonvoy nach Pell. Die große Zahl der Neuankömmlinge bringt Pells Station an die Grenzen ihrer Ressourcen. Zusätzlich finden Sabotageakte statt – mit der Folge, dass Pell riesige Quarantänebereiche einrichtet.  Mallorys gerät mit den Repräsentanten der Erd-Company aneinander, der andere Vorstellungen von angemessen weiblichem Verhalten hat als sie – mit schweren Folgen.  Eine weitere zentrale Rolle spielt Elene Quen, verheiratet mit dem Leiter von Pells Station und Angehörige der Handelschiffe.

Der gesamte Pell-Zyklus ist extrem gut zu lesen: Die Charaktere stimmen, es gibt sehr interessante, ambivalente Frauenfiguren, die Handlung ist komplex, und die Szenarien sitzen – ob es um Raumgefechte oder beklemmende moralische Entscheidungen geht. Also – was mehr will eine Frau von einem Buch?

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