Wie profitieren Männer, wie profitieren Frauen von schneefreien Straßen und Wegen? Die schwedische Stadt Karlskrona weiß es und hat Konsequenzen gezogen. Auf Karlskronas Straßen wird nun nach gendersensiblen Prioritäten Schnee geräumt.

Die Stadt ließ erheben, wie die Wege morgens von Schnee geräumt werden. Das Ergebnis: Herkömmlich werden zuerst die Straßen geräumt, später schließlich Fuß- und Radwege. Das benachteiligt nicht nur Frauen, die weit häufiger zu Fuß oder mit Rad oder Bus unterwegs sind, es ist auch teuer.  In Schweden werden Winter für Winter rund dreimal so viele Menschen durch Unfälle auf Fußwegen verletzt wie auf Straßen. Das verursacht erhebliche sozioökonomische Kosten.

Neuerdings gilt eine andere Reihenfolge: Die erste Anlaufstelle für schwedische Eltern ist häufig die Kinderstagesstätte, daher sind die fußläufigen Zugänge als erste schneefrei. Es folgen die großen Arbeitgeber, ungeachtet des Geschlechts der Beschäftigten, anschließend die Schulen und dann die Hauptstraßen.  Karlskrona bietet seitdem bessere Mobilität für alle, insbesondere für Kinder.  Die volkswirtschaftlichen Kosten sind auch geringer – die Folgen der Unfälle durch glatte Wege sind rund viermal so hoch wie die Mehrkosten für verbessertes Schneeräumen.

Hållbar jämställdhet – SNÖRÖJNING from Hållbar Stad on Vimeo.

Links:

  • Video Gendersensibles Schneeräumen in Karlskrona auf Vimeo
  • Hållbar jämställdhet i Karlskrona kommun (Nachhaltige Gleichstellung in der Kommune Karlskrona) , pdf Folienpräsentation, karlskrona.se (Downlaod 22.12.2013)
  • Oliver Gee: Sweden warms to ‚gender equal‘ snow ploughing, Thelocal.se, 11.12.2013 (Download 22.12.2013)
  • Gudrun Öberg: VTI – Skadade fotgängare – kostnad för fotgängarskador jämfört med vinterväghållningskostnader, vti.se (Download 22.12.2013)